Hier finden Sie den Wortlaut des beschlossenen Klima- und Umweltschutzmanifestes der Marktgemeinde Ladendorf:
Der Klimawandel betrifft uns alle. Dafür verantwortlich sind in erster Linie aber jene Nationen mit hohem Schadstoffausstoß und überbordender Umweltverschmutzung. Zum Vergleich: Die Golfstaaten stoßen pro Kopf sechs Mal so viele, die USA zweieinhalb Mal so viele Schadstoffe aus, wie Österreich. Während zum Beispiel in Niederösterreich 2019 das letzte Kohlekraftwerk geschlossen wird, haben die G20-Mitglieder ihre Subventionen für Kohlekraftwerke verdoppelt. In diesem Zusammenhang setzen wir hohe Erwartungen an das neu gewählte Europäische Parlament sowie die neue Europäische Kommission, um wirksame Maßnahmen für einen weltweiten Klima- und Umweltschutz durchzusetzen.
Niederösterreich nimmt eine Vorreiter- und Vorbildfunktion ein, wenn es um Klima- und Umweltschutz geht. Als erstes Bundesland hat NÖ bereits im Jahr 2007 den Klimaschutz in der Landesverfassung verankert. Wir waren das erste Bundesland mit einem Ölheizungsverbot in Neubauten. In den letzten 6 Jahren kam es zu keiner einzigen Überschreitung der Feinstaubgrenzwerte. 100 Prozent des Strombedarfs werden aus erneuerbaren Energien erzeugt – europaweit liegt dieser Anteil bei rund 33 Prozent. Und: ein Drittel Niederösterreichs ist Naturschutzfläche.
Für die Zukunft wurde ein ambitionierter Klima- und Energiefahrplan für Niederösterreich beschlossen. Die Eckpunkte: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2030 erneut um 36 Prozent gesenkt werden, die Stromerzeugung durch Photovoltaik soll verzehnfacht, die Stromerzeugung durch Windkraft durch Modernisierungen verdoppelt werden. In diesem Zusammenhang sollen zu den bestehenden 40.000 Green-Jobs 10.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.
Niederösterreichs Städte und Gemeinden erfüllen eine wichtige Funktion und Vorbildfunktion wenn es um Klima- und Umweltschutz sowie die Umsetzung des Niederösterreichischen Klima- und Energiefahrplanes geht. Zum Beispiel sind rund 560 Gemeinden Teil der NÖ Umweltverbände, über 350 Gemeinden Teil des Klimabündnis-Netzwerkes, über 330 von Natur im Garten und über 210 sind ENERGIE-Vorbild Gemeinden.
Die Marktgemeinde Ladendorf hat in den letzten Jahren bereits verstärkt Akzente zum Klimaschutz gesetzt:
Einführung einer Ökoförderung
e-Carsharing mit 2 Elektroautos im Gemeindegebiet
Laufende Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED-Technologie
Zentrales Ziel der Marktgemeinde Ladendorf ist es, eine noch stärkere Funktion und Vorbildfunktion im Bereich Klima- und Umweltschutz übernehmen. Größtmöglichen Erfolg erreichen wir insgesamt nur dann, wenn auch wir auf Gemeindeebene und so viele Bürgerinnen und Bürger wie möglich, so viele Maßnahmen wie möglich setzen. Diesbezüglich sollen alle möglichen Bereiche durchleuchtet und Maßnahmen erarbeitet werden.
Künftig wird bei allen Beschlüssen des Gemeinderats deren Klimarelevanz berücksichtigt.
Maßnahmen mit positiver Auswirkung auf die Treibhausgasbilanz werden prioritär behandelt.
Bei bestehenden und zukünftigen Vorhabensplanungen wird der Aspekt des Klima- und Umweltschutzes besonders berücksichtigt.
Der Pflege von bestehenden öffentlichen Grünflächen und dem Erhalt des Baumbestandes wird besondere Aufmerksamkeit zu teil.
Auf den Erhalt von offenen, nichtversiegelten Flächen wird geachtet.
Bepflanzungsaktionen öffentlicher und privater Akteure sollen entsprechende Unterstützung finden.
Die Marktgemeinde Ladendorf prüft den Beitritt zum e5-Programm. Das e5-Programm soll die Energie- und Klimaschutzpolitik in der Gemeinde modernisieren, Energie und damit Kosten sparen und erneuerbare Energieträger forcieren.
Die Energieverbrauchsdaten der gemeindeeigenen Gebäude werden erfasst und auf Basis des jährlichen Energieberichts Einsparpotentiale ausgelotet.
Die Gemeinde prüft den Umstieg von gemeindeeigenen fossilen Heizsystemen auf erneuerbare Energieträger.
Die Gemeinde unterstützt auch weiterhin e-Carsharing Projekte um nachhaltige Mobilitätslösungen anzubieten.
Die Gemeinde prüft bei allen künftigen Fahrzeuganschaffungen den Ankauf von e-Autos für den kommunalen Dienst.
Der Ausbau bzw. die Optimierung von Gehsteigen und Radwegen wird geprüft.
Erstellung einer Potenzialanalyse für gemeindeeigene Dachflächen für den Einsatz von Photovoltaik.
Verzicht auf Einwegplastik bei gemeindeeigenen Veranstaltungen.
Bei Veranstaltungen der Gemeinde sollen primär nach Möglichkeit regionale Produkte verwendet werden.
Die gemeindeeigenen Kommunikationskanäle werden regelmäßig genutzt um die Bürgerinnen und Bürger zu aktuellen Entwicklungen im Klimaschutzbereich zu informieren.
Bei Beschaffungen durch die Gemeinde wird verstärkter Fokus auf die Regionalität der Leistungserbringung und der geforderten Energie-Effizienz-Kriterien gelegt.